Alle News Impuls

Neues Energielabel für Elektrogeräte

© Liebherr

#IMPULS | „A++“ heißt seit 1. März „B“. Alles klar? Nicht nur Endverbraucher sind verwirrt, sondern auch Händler. Dabei sollen die neuen EU-weiten Energielabels für elektronische Geräte die Energieeffizienzklassen einfacher und transparenter machen. Ein Leitfaden, was jetzt gilt und was noch kommt.

Die neue Kennzeichnung kommt ganz ohne die vielen Plus aus, die wir aus den letzten 25 Jahren gewohnt waren. Seit März gibt es nur noch eine Skala von A (sehr gut, geringster Energieverbrauch) bis G (schlecht, größter Energieverbrauch). In die beste Gruppe werden es gerade zu Beginn nur sehr wenige Produkte schaffen. Das wurde von der Kommission bewusst so gewählt, um die Hersteller zur Innovation für noch klimafreundlichere Geräte anzuregen. Erst nach mehreren Jahren werden hier vermutlich dank technologischem Fortschritt vermehrt A-Geräte auf den Markt kommen. Eine erneute Abstufung wird es erst wieder geben, wenn 30 Prozent der Produkte die A-Klasse oder 50 Prozent A oder B erreicht haben.

B statt A++?

Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass es – vor allem zu Beginn – bei den Kunden für mehr Verwirrung als Klarheit sorgen könnte: So sind etwa B- oder C-Geräte keinesfalls schlecht, sie sind mit A++-Produkten vergleichbar. Es gibt aber keine direkte Umrechnungsmethode zwischen den beiden Skalas, es wurden nur die Messverfahren im Hintergrund adaptiert. So wurde etwa mehr Wert auf eine haushaltsnahe Messmethode gelegt und zum Beispiel der Befüllungsgrad von Geschirrspülern oder Waschmaschinen in die Bewertung miteinbezogen.

Reform notwendig

Die Einführung der neuen Skala ist eigentlich ein großes Kompliment an die Hersteller. Mitte der 1990er Jahre wurden die Energieklassen für Haushaltsgroßgeräte etabliert. Durch den technologischen Fortschritt war aber eine Reform der Kennzeichnung notwendig: Die meisten Produkte landeten bereits in der A-Klasse, das erschwerte es den Kunden zunehmend, das tatsächlich effizienteste Gerät zu finden. Alleine bei Waschmaschinen und Trocknern waren aktuell ganze 90 Prozent in der besten Kategorie. Das soll es in Zukunft nicht mehr geben, denn A steht in der neuen Skala nur mehr für besondere Innovation und höchste Energieeffizienz. Die neue Kennzeichnung gilt EU-weit, aktuell für Kühl- und Gefrierschränke, Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler, TV-Geräte und elektronische Displays, ab 1. September 2021 dann auch für Lichtquellen. Erst später folgen Klimageräte, Heizung und Warmwasserbereitung.

Infobedarf

Rund 85 Prozent der Endverbraucher haben sich bei einem Kauf bislang an der Energieeffizienzklasse orientiert. Das schützt zum einen das Klima, zum anderen das Geldbörsel, denn das energiesparende Gerät bringt einem  über dessen Lebensdauer gerechnet oft mehrere hundert Euro. Mit einem verpflichtenden QR-Code, der auf dem Energie-Pickerl abgedruckt sein muss, können sich die Kunden zusätzliche Infos zum Energieverbrauch ihres Produkts holen. Eine vermehrte Information und Kommunikation rund um das neue Energielabel wird vor allem in der Anfangsphase trotzdem unabdingbar sein: Händler und Endverbraucher müssen die neue Klassifizierung erst verstehen und richtig einordnen können.

Informationen & Beratung erhalten Sie von Ihrem Verkäufer im Innen- und Außendienst in unseren Beratungs- und Verkaufszentren in ganz Österreich. 

(Autor: Sabine Blattner, 16.06.2021 )

( )